Prüfung von Elektromotoren
  • Einpoliger Kurzschluss (Erdschluss)

    Leitende Verbindung eines Leiters mit der Erde in Netzen mit nichtwirksamer Sternpunktbehandlung. Erdschlüsse gefährden in hohem Maße die elektrotechnischen Anlagen, weil im induktiv geerdeten Netz Spannungserhöhungen in den nicht vom Erdschluss betroffenen Leitern auftreten, die sich nicht selten zu zwei- oder dreipoligen Kurzschlüssen ausweiten. Des Weiteren können durch die Spannungserhöhungen im Netz Überspannungen auftreten. Deshalb interessiert im Erdschlussfall nicht nur der Strom als Schadensursache, sondern vor allem die Eigenfrequenz des Netzes und dessen Aufteilung in Induktivitäten und Kapazitäten. Im kompensiert betriebenen Netz liegt zwischen Transformatorensternpunkt und Erde eine Erdschlussdrossel. Diese hat die Aufgabe, den kapazitiven Strom der Leitung im Erdschlussfall durch einen einstellbaren induktiven Strom zu kompensieren. Es bleibt ein Erdschlussreststrom bestehen, der durch die Wirkwiderstände im Stromkreis bedingt wird. Ferner ist der Erdschlussreststrom abhängig von der Einstellung der Erdschlussdrossel, das heißt von der Über- oder Unterkompensation des Netzes. Erdschlüsse im induktiv geerdeten Netz können je nach Leistung der Erdschlussdrossel bis maximal zwei Stunden weiter betrieben werden. Die Erfassung von Erdschlüssen erfolgt über das Erdschlussrelais.
  • Zweipoliger Kurzschluss

    Kurzschluss zwischen zwei Leitern eines Systems. In beiden betroffenen Leitern fließt ein Kurzschlussstrom. Die Spannung an der Fehlerstelle ist praktisch Null, baut sich aber zum Einspeispunkt hin auf. Der Scheinwiderstand an der Kurzschlusstelle ist ebenfalls am kleinsten und nimmt in Richtung Einspeisepunkt zu. Spannung und Scheinwiderstand der Fehlerschleife verlaufen nicht linear, da sie von den Widerständen an der Kurzschlusstelle (z. B. Lichtbogenwiderstand) abhängig sind. Ferner wird beim Auftreten des Kurzschlusses vom Speisepunkt elektrische Leistung entnommen, weshalb auch der Kurzschlussstrom keine konstante Größe ist. Der Kurzschlusswinkel, der die Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung an der Fehlerstelle bzw. im Kurzschluss darstellt, ist stets induktiv. Das heißt, der Strom eilt der Spannung nach.
  • Dreipoliger Kurzschluss

    Kurzschluss zwischen drei Leitern eines Systems. Dieser Fehler stellt die größte Belastung für Netze und Schaltgeräte dar. Größtenteils werden dreipolige Kurzschlüsse durch einen einpoligen Erdschluss oder Erdkurzschluss eingeleitet, der sich durch Lichtbogenwanderung und Spannungserhöhung der gesunden Leiter zu einem zwei- bzw. dreipoligen Kurzschluss ausweitet. Ebenfalls können mehrpolige Kurzschlüsse mit Erdberührung auftreten. Diese Vorgänge sind unsymmetrisch, da nicht alle Leiter gleichmäßig betroffen sind. Beim dreipoligen Kurzschluss ohne Erdberührung fließen in allen drei Leitern praktisch gleich große Ströme. Diese werden von den Sternspannungen des Speisepunktes getrieben. Der Kurzschlusswinkel ist hier ebenfalls induktiv, der Strom eilt der Spannung nach.
  • Körperschluss (Masseschluss)

    Leitende Verbindung eines Punktes der Wicklung einer rotierenden elektrischen Maschine mit Erde (Gehäuse). Es fließt ein Erdschlusstrom, der durch die Art der angewendeten Schutzmaßnahme so begrenzt wird, das es nicht zu einem Eisenbrand in der Strombahn kommt. Es erfolgt eine Erhöhung der Leiter-Erde-Spannung in den nicht betroffenen Leitern.
  • Läufererdschluss

    Leitende Verbindung eines Punktes der Läuferwicklung einer rotierenden elektrischen Maschine mit Erde. Dieser Fehler bleibt zuerst ohne Auswirkung, birgt aber die Gefahr der Ausweitung zum Läuferdoppelerdschluss.
  • Windungsschluss

    Überbrückung von Windungen innerhalb einer Wicklung. Als Auswirkung verschieben sich die Strangspannungen als auch die Leiter-Leiter-Spannungen. Daraus erfolgt eine Schieflast. Bei Generatoren entsteht ein inverses Drehfeld im Läufer.
  • Wicklungsschluss

    Leitende Verbindung zwischen zwei verschiedenen Wicklungen einer elektrischen Maschine. Es entsteht ein Teilkurzschlusstrom sowie eine Spannungsabsenkung in den betroffenen Leitern.
  • Leiterbruch

    Ungewollte Unterbrechung eines Leiters im Drehstromsystem. Dieser Fehler hat eine Stromunterbrechung und einen Spannungsausfall des betroffenen Leiters zur Folge. Das System geht in Schieflast über.

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